Mit seinen Emotionen sein dürfen
- Onlyyou Cologne

- 6. Jan.
- 4 Min. Lesezeit
Mit seinen Emotionen sein: Sie fühlen, annehmen und loslassen
Emotionen sind ein integraler Teil unseres Lebens und unseres Wesens. Sie bestimmen, wie wir auf die Welt reagieren, wie wir uns selbst erleben und wie wir mit anderen in Beziehung treten. Oft fällt es uns jedoch schwer, unsere Emotionen vollständig zu akzeptieren. Wir neigen dazu, unangenehme Emotionen zu vermeiden, sie zu verdrängen oder sogar zu ignorieren, weil sie uns überwältigen oder unangenehm erscheinen. Doch wahre emotionale Freiheit liegt nicht im Verdrängen oder Unterdrücken von Emotionen, sondern im mutigen Zulassen und Akzeptieren.
Was bedeutet es, mit seinen Emotionen zu sein?
„Mit seinen Emotionen zu sein“ bedeutet, sich den eigenen Emotionen ohne Widerstand zu stellen. Es bedeutet, sich selbst die Erlaubnis zu geben, Emotionen zu haben, sie zu spüren und anzuerkennen, ohne sie sofort bewerten oder kontrollieren zu müssen. Emotionen sind weder gut noch schlecht, sie sind einfach da. Wenn wir in der Lage sind, diese Emotionen zu akzeptieren und sie zu spüren, ohne uns in ihnen zu verlieren, können wir beginnen, sie auf gesunde Weise loszulassen.
Es ist wichtig zu verstehen, dass Emotionen keine permanenten Zustände sind. Sie kommen, fühlen sich intensiv an und gehen oft genauso schnell, wie sie gekommen sind – wenn wir ihnen den Raum geben, den sie brauchen. Wir müssen uns nicht in ihnen verlieren, sondern dürfen ihnen einfach den Raum geben, zu existieren, ohne dass sie unser gesamtes Leben oder unser Selbstbild bestimmen.
Emotionen spüren, aber sich nicht in ihnen verlieren
Viele Menschen haben die Vorstellung, dass sie ihre Emotionen „kontrollieren“ müssen, um nicht von ihnen überwältigt zu werden. Doch wahre Kontrolle kommt nicht durch Unterdrückung, sondern durch bewusste Wahrnehmung und Akzeptanz. Emotionen sind wie Wellen, die kommen und gehen. Wenn wir uns mit ihnen identifizieren und glauben, sie wären ein Teil von uns, können wir uns leicht von ihnen fortreißen lassen. Doch es ist möglich, sie zu erleben, ohne sich von ihnen bestimmen zu lassen.
Das bedeutet, dass du zum Beispiel die Wut spüren darfst, ohne dich von ihr kontrollieren zu lassen. Du darfst die Traurigkeit durch deinen Körper ziehen lassen, ohne in der Opferrolle zu verharren. Du darfst die Angst fühlen, ohne dich in ihr zu verlieren und zu glauben, sie würde dich für immer festhalten. Indem du dich mit deinen Emotionen versöhnst und sie einfach da sein lässt, ohne sie zu bewerten oder zu verdrängen, gibst du ihnen den Raum, sich zu transformieren.
Der Weg zur Akzeptanz: Emotionen anerkennen, nicht unterdrücken
Akzeptanz ist der erste und wichtigste Schritt im Umgang mit deinen Emotionen. Viele Menschen haben gelernt, unangenehme oder „negative“ Emotionen wie Traurigkeit, Wut oder Angst zu vermeiden, weil sie als unangemessen oder schwach gelten. Doch diese Emotionen sind ein natürlicher Teil des menschlichen Erlebens und haben eine wichtige Funktion: Sie zeigen uns, was in unserem Leben gerade nicht im Einklang ist, was wir brauchen oder was wir verändern möchten.
Um mit seinen Emotionen zu sein, musst du dir die Erlaubnis geben, sie zu spüren. Anstatt dich zu schämen oder dich selbst zu verurteilen, wenn du eine „negative“ Emotion fühlst, solltest du dich daran erinnern, dass du ein menschliches Wesen bist – mit einem breiten Spektrum an Emotionen. Du darfst diese Emotionen anerkennen und akzeptieren, ohne sie zu bewerten. Du bist nicht deine Emotionen. Du hast sie, aber sie definieren nicht, wer du bist.
Wie fühlt es sich an, die Emotionen wirklich zu spüren?
Wenn du dich auf die Erfahrung deiner Emotionen einlässt, wirst du feststellen, dass sich Emotionen oft als körperliche Empfindungen manifestieren. Wut kann sich als heiße Energie in deinem Brustkorb oder als Spannung in den Schultern zeigen. Angst kann sich als flaches Atmen oder als Enge im Bauchbereich anfühlen. Traurigkeit kann sich wie ein schwerer, drückender Zustand im Herzen oder wie ein Tränenstrom anfühlen.
Indem du diese körperlichen Empfindungen bewusst wahrnimmst, kannst du die Emotionen spüren, ohne dich in ihnen zu verlieren. Du kannst beobachten, wie die Wut sich aufbaut und dann langsam wieder abklingt, wie die Traurigkeit in Wellen kommt und geht. Diese bewusste Wahrnehmung gibt dir das Gefühl, dass du nicht von deinen Emotionen kontrolliert wirst – sie dürfen einfach da sein, sie dürfen fließen, und du bleibst gleichzeitig der Beobachter, der nicht in ihnen versinkt.
Das Loslassen: Emotionen kommen und gehen lassen
Der entscheidende Schritt beim Umgang mit deinen Emotionen ist das Loslassen. Emotionen dürfen da sein, aber sie müssen nicht bleiben. Das bedeutet nicht, dass du die Emotionen „wegdrücken“ oder „ignorieren“ sollst. Vielmehr geht es darum, ihnen ihren Raum zu geben, sie zu spüren und zu erkennen, dass sie vorübergehend sind.
Manchmal geschieht das Loslassen ganz von selbst, wenn wir die Emotionen ohne Widerstand annehmen und spüren. Oft wird das Gefühl schwächer, wenn wir ihm keinen zusätzlichen mentalen Widerstand entgegensetzen. Ein einfaches „Es ist okay, dass ich diese Wut jetzt fühle“ oder „Ich erlaube mir, traurig zu sein“ kann schon ein erster Schritt zum Loslassen sein.
Es kann auch hilfreich sein, den Körper aktiv in den Prozess des Loslassens einzubeziehen. Manchmal kann ein tiefes Ausatmen, eine sanfte Bewegung oder das bewusste Lösen von Muskelverspannungen helfen, die Emotionen zu transformieren und sie durch den Körper fließen zu lassen.
Mit seinen Emotionen in Frieden kommen
Indem du mit deinen Emotionen bist, anstatt gegen sie zu kämpfen, schaffst du Raum für Heilung und Wachstum. Du lernst, dich nicht mehr von deinen Emotionen überwältigen zu lassen, sondern sie als einen natürlichen Teil deines Lebens zu akzeptieren. Das bedeutet nicht, dass du jede Emotion sofort loslassen musst – manchmal braucht es Zeit, um zu verstehen, was sie dir sagen wollen. Aber indem du sie fühlst, anerkennst und in einem Zustand der Achtsamkeit erlebst, gibst du ihnen die Möglichkeit, sich zu verwandeln und weiterzuziehen.
Indem du dich in dieser Weise mit deinen Emotionen versöhnst, wirst du feststellen, dass du nicht mehr von ihnen beherrscht wirst. Du wirst in der Lage sein, emotionale Herausforderungen als das zu sehen, was sie sind: vorübergehende Wellen, die kommen und gehen. Und du wirst die Freiheit finden, in einem Zustand des inneren Friedens zu leben – im Einklang mit deinen Emotionen, ohne dich von ihnen kontrollieren zu lassen.
Mit seinen Emotionen zu sein bedeutet, sie zu spüren, ohne sich in ihnen zu verlieren. Es bedeutet, sie anzunehmen, zu akzeptieren und ihnen Raum zu geben, ohne sich von ihnen definieren zu lassen. Indem du die Emotionen einfach da sein lässt, sie fühlst und dann loslässt, öffnest du den Raum für Heilung und inneren Frieden. Du musst deine Emotionen nicht bekämpfen – du darfst sie erleben, und du darfst sie wieder loslassen. Nur dann kannst du wirklich in Harmonie mit dir selbst leben und ein erfülltes Leben führen.




